Die Künstlerin Nicole Hoesli eignet sich in ihren Arbeitem die Identität fremder Personen aus der Film- und Musikwelt an. Mit einfachen, selbst gebastelten Filmsets stellt sie Szenen aus berühmten Filmen nach und setzt diese nahezu perfekt in de originalen Film ein. Der Bruch ist kaum wahrnehmbar und irritiert darum umso stärker. Auf überzeugende Weise schafft es Nicole Hoesli, in ihren Videoarbeiten wie Vertigo oder Johnny Guitar Fragen nach der eigenen Identität und der Beeinflussung durch die medial omnipräsenten Stars zu stellen.
Um Verwandlung und Identitätskonstruktion geht es auch in der neuesten Arbeit von Nicole Hoesli. Sie inszeniert sich hierfür in der Art eines Star-Schnitts des Jugendmagazins Bravo aus den 1980er Jahren. Damit arbeitet sie sich wiedrum an kollektiv geprägten, medial konstruierten Formaten und Stereotypen ab, die auch ein gewisses Sehnsuchtspotenzial beinhalten. (...)

Jurybericht Fokus-Preis Kunsthaus Glarus 2012

Patrick Gosatti, Kunsthistoriker, Mitarbeiter Pro Helvetia, freier Kurator
Irene Grillo, Philosophin, freie Kuratorin
Daniela Hardmeier, Kunsthistorikerin, Kuratorin Kunst(Zeug)Haus, Rapperswil